Erkennen, begleiten, unterstützen

Stefan Scheller auf dem Weg zum Coach

Seit inzwischen 14 Jahren bildet die Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) in Bad Zwischenahn jährlich professionelle Coaches aus. Die bereits im Mai neu startende einjährige Qualifizierung richtet sich an alle, die Menschen in herausfordernden Lebenssituationen begleiten wollen – im beruflichen oder privaten Alltag. Dabei hat sich gezeigt, dass die Absolvent:innen ganz unterschiedliche Hintergründe mitbringen.

Stefan Scheller aus Aurich befindet sich mit acht weiteren Teilnehmenden auf der Zielgeraden der derzeitigen Weiterbildung zum Coach. Elf von zwölf Seminarwochenenden hat die Gruppe bereits wahrgenommen. Der 40-Jährige ist als selbstständiger Unternehmer verantwortlich für 14 Mitarbeitende und zudem in der Lokalpolitik ehrenamtlich engagiert.

Frage: Wie wurden Sie auf den Beruf des Coaches aufmerksam?

Ich bin seit 18 Jahren mit einer Eigentümer-Tankstelle bei einem großen Mineralölkonzern aktiv, und mein Ziel war es, im Laufe der Zeit irgendwann eine zweite und dritte Station zugeteilt zu bekommen, um finanziell besser dazustehen. Das klappte nicht, obwohl ich sogar Anfragen von anderen Seiten erhielt. Im Zuge dessen sah ich mich beruflich an einem Scheidepunkt und landete beim Surfen im Netz auf einer Art Profiling-Website. Nach Eingabe meiner Daten kam heraus: Ich sollte mit meinen Erfahrungen und Fähigkeiten als Coach tätig werden.

Frage: Warum diese Weiterbildung?

Natürlich ist es entscheidend, fachlich mit entsprechendem Zertifikat eine Qualifikation für diesen Bereich vorweisen zu können. Es geht schließlich bei einem Coaching darum, dass Menschen sich mir anvertrauen. Mir persönlich war es besonders wichtig, eine wertschätzende Arbeit auszuüben und weiterhin selbständig zu bleiben, aber vielleicht nicht mehr mit einem so hohen Maß an Verantwortung für viele Angestellte.

Frage: Was haben Sie im Laufe des Jahres gelernt?

Wir sind mit bestimmten Methoden ganz viele Schritte nach vorne gegangen, haben  Selbstreflexion trainiert und mit Rollenspielen gearbeitet. Was mich täglich immer wieder einholt, ist die „gewaltfreie Kommunikation“: dieses Konzept zeigt mir fast täglich auf, was ich früher alles hätte besser machen können. Insofern haben wir hier durch verschiedene Dozent:innen einen Werkzeugkoffer in die Hand bekommen und in der Gruppe gelernt, diesen einzusetzen.

Frage: Was nehmen Sie an Erkenntnissen für sich mit?

Eine kleine Erkenntnis aus allem: bei stets wiederkehrenden Eigenarten und Problemen liegt alles irgendwie in der Kindheit begründet – und: frühere Glaubenssätze lassen sich auch immer etwas anders gestalten.

Frage: Wie wollen Sie die Qualifikation für sich nutzen?

Ich habe tatsächlich vor, mich in naher Zukunft als Coach in Aurich selbstständig zu machen, die Vorbereitungen dazu laufen schon.

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→ž Die „Weiterbildung zum Coach” startet am 17.5.2024, weitere Informationen hierzu sowie Anmeldung unter:

Telefon: 04403 984 78 23
E-Mail:
zwischenahn@leb.de